Ein Treffen der Partnerschaftskomitees aus Coesfeld und De Bilt findet traditionell kurz vor Jahresende statt. Am vergangenen Samstag wurde dafür ein historischer Ort genutzt: der denkmalgeschützte Wartesaal auf dem Bahnsteig von Den Dolder, dem Bahnhof in unmittelbarer Nachbarschaft zu De Bilt in der Provinz Utrecht. Die Kulisse passte zum ersten Beschluss, die Veranstaltungen im kommenden Jahr vor dem Hintergrund des 80. Jahrestages des Kriegsendes unter das Oberthema „Frieden“ zu stellen.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass Friedensarbeit in Europa nach wie vor dringend notwendig ist und eine Städtepartnerschaft dabei kein unbedeutender Baustein ist. Als besonderes Einzelprojekt wurde eine mehrtägige Friedensroute ins Auge gefasst. In Form einer Fahrradtour mit verschiedenen Stationen zum Oberthema sollen die beiden Partnerstädte verbunden werden.
Danach wurden sehr viele Einzelveranstaltungen in den Bereichen Kultur, Schule, Sport und Musik grundsätzlich vorbereitet. Ein besonders wichtiges grenzüberschreitendes Projekt soll mit den Partnerorganisationen aus Lette, Plerguer sowie De Bilt und Coesfeld bei einem Treffen Anfang Mai in Maastricht gestartet werden. In einer Vielzahl von Veranstaltungen mit einem Abschlusstreffen in Brüssel soll in den Jahren 2025, 2026 und 2027 eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema „Europa: Aus der Geschichte lernen – gemeinsam Zukunft gestalten“ stattfinden.
Am Nachmittag wurde ein historischer Ort besucht: Haus Doorn. Es ist das ehemalige Exil des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. und liegt ca. 20 km südöstlich von De Bilt. Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg floh der letzte deutsche Kaiser 1918 in die neutralen Niederlande. 1920 kaufte Wilhelm II. Huis Doorn, wo er bis zu seinem Tod 1941 lebte. Das Innere des Hauses ist noch in authentischem Zustand und ein interessantes Anschauungsobjekt der europäischen Hofkultur. Die Teilnehmer waren einheitlich der Meinung, dass in der heutigen Zeit weiter an der Erhaltung der parlamentarischen Demokratie in einem vereinten Europa gearbeitet werden muss, um eine friedliche Zukunft zu gestalten.